Religiöses Leben


Religion am Evangelischen Schulzentrum

Im Evangelischen Schulzentrum wird von der ersten bis zur zwölften Klasse Religionsunterricht erteilt. Das Fach Religion wird außerdem als Leistungskurs angeboten. Fester Bestandteil des Schulalltags sind auch die im Wechsel von allen Klassen vorbereiteten Montagsandachten sowie Gottesdienste zum Schulanfang, zu Weihnachten und zur Passionszeit. Die Schülerinnen und Schüler der Oberschule haben ab der sechsten Klasse die Möglichkeit, Diakonie als Fach zu wählen.,

Stolpersteine und DenkNadeln

– Jüdisches Leben in Erfurt –

Kurz vor den Sommerferien war die GTA – Lebendiges Judentum auf dem Weg nach Erfurt, um dort in die jüdische Geschichte einzutauchen. Die Zeit in Erfurt war viel zu kurz. Wir werden wohl einen weiteren Besuch Erfurts angehen müssen, um dort dem heutigen jüdischen Leben begegnen zu können. Wir haben mit einem Erinnerungsort– „Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz“ – begonnen. Eine Pause mit dem Austausch von den Eindrücken aus der Ausstellung eingelegt. Auf dem Weg zur Alten Synagoge in Erfurt ist uns aufgefallen, dass wir keine Stolpersteine gefunden haben. In vielen europäischen Städten kann man sogenannte „Stolpersteine” finden. Vielleicht sind Sie schon über einen solchen gestolpert, sprichwörtlich versteht sich.

Was ist ein Stolperstein?

Ein Stolperstein ist zehn Zentimeter langer, breiter wie hoher Betonquader, der ebenerdig in das Straßenpflaster eingefügt wurde und auf dessen Oberseite eine Messingplatte verankert ist. Damit hebt sich dieser Stein von der umliegenden Asphalt- oder Pflasterdecke visuell ab und wer bei einem solchen stehen bleibt und ihn betrachtet, kann einen eingravierten Namen, Lebensdaten und Angaben zum Schicksal des benannten Menschen lesen. Mittlerweile kann man Dank der digitalen Welt sehr viel über den Stolperstein und den entsprechenden Menschen erfahren.

Die Verlegung dieser Stolpersteine ist nicht willkürlich. Es sind Gedenksteine. Sie sollen an jene Menschen erinnern, die dem sogenannten Auschwitzerlass Heinrich Himmlers, zum Opfer fielen. Im Allgemeinen sind sie vor Häusern platziert, nämlich dort, wo jener Mensch wohnte, lebte oder arbeitete, dem gedacht werden soll. In ganz Europa erinnern mittlerweile über 35.000 Stolpersteine. Und ihre Zahl wächst stetig. Die Idee stammt übrigens vom Kölner Künstler Gunter Demnig. Im Hamburger Abendblatt teilte er mit: „Wer den Namen des Opfers lesen will, muss sich herunterbeugen. In diesem Moment verbeugt er sich vor ihm."

In Erfurt können sie nicht gefunden werden. Erfurt tanzt hier aus der Reihe: Das Andenken an diese Opfer wach zu halten, ist auch hier ein wichtiges Anliegen. Doch ausgehend von der Kritik (1), dass mittels der Stolpersteine die Würde der Opfer mit Füßen getreten werde, hat man in Erfurt bewusst nach einer anderen Lösung gesucht.

Im Bild oben rechts sehen wir die Erfurter DenkNadel an der Pförtchenbrücke.

Was meinen Sie, was meint Ihr dazu?

Stolperstein oder DenkNadel?

Die DenkNadel soll Erinnerung bildlich anstechen und lebendig halten.

Die ALTE SYNAGOGE ist ein wunderschönes Gebäude. In der Seitenstraße der verwinkelten Altstadt Erfurts ist sie eines der ältesten Gebäude. Das Feldsteingebäude führt tief ins Innere des Karrees, umschließt einen kleinen Innenhof, an den der Hauptraum anschließt. Man steigt in das Kellergeschoss hinab, sodass sich der Synagogenraum über zwei Etagen spannt. Eine kleine Treppe führt zu den Emporen über dem rechteckigen Raum und der 1989 geborgene Schatz ist im Keller zu bestaunen. Er wurde in unmittelbarer Nachbarschaft bei Umbauten gefunden. Ein großer Hochzeitsring ist sein Herzstück, wie ihn Miriam Pressler in ihrem Buch „Dunkles Gold“ aufnahm.

Der Bau der Alten Synagoge wurde schon um 1100 begonnen und hat viele Geschichten zu erzählen. Im Laufe der Zeit wurde sie häufig umgebaut und wegen ihrer wechselnden Eigentümer wurde sie unterschiedlich genutzt. Die Veränderungen der Umbauten haben ihr Aussehen einer typischen Synagoge beeinträchtigt, was jedoch ihre Rettung in der Zeit des Nationalsozialismus` war, weil sie so unerkannt blieb. So blieb sie von der systematischen Zerstörung von Synagogen verschont.

Während unseres Besuchs fand in der Alten Synagoge eine Ausstellung von der Hebrew University mit zeitgenössischen Künstlern statt. Es war zu entdecken, was man alles mit den hebräischen Buchstaben kalligraphisch gestalten kann.

Der Besuch der Alten Synagoge hat viele neue Perspektiven gezeigt und Ideen für unsere GTA Lebendiges Judentum Leben geweckt.

Ralf Hirth

Hinweis: Interesse an jüdischem Leben mit Ausflug, Literatur, Kunst

Sprich Herrn Hirth zur GTA an - rhirth@schulzentrum.de

(1) V. a. die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland,  Charlotte Knobloch, verurteilt die Idee der Stolpersteine: „Damit wird das Andenken von Menschen, die Verfolgung und Entwürdigung erleben mussten, bevor sie auf schreckliche Weise ermordet wurden, nochmals entwürdigt und sprichwörtlich mit Füßen getreten".

GTA Lebendiges Judentum

Im Rahmen der Ganztagsangebote wollen wir uns in der AG Lebendiges Judentum im Schuljahr 23/24 mit dem Projekt "Graphic Novels und Animationsfilme über die Shoah" beschäftigen. Die Graphic Novel von Art Speigelmann "Maus. Die Geschichte eines Überlebenden" löste bei ihrem Erscheinen emotional aufgeladene Debatten aus, die bis heute anhalten. Im vergangenen Jahr wurde sie im US-Bundesstaat Tennessee im Schulunterricht offiziell verboten, zum vermeintlichen Schutz der Schüler und Schülerinnen. In der Geschichte werden fabelähnlich die Shoah-Erlebnisse seiner Eltern und der Umgang mit dieser Vergangenheit innerhalb seiner Familie dargestellt.

In der AG wollen wir solche Graphic Novels entdecken und uns an eine eigene Geschichte in Leipzig wagen. Schreiber und Graphiker werden gesucht. Bei Interesse bitte bei Ralf Hirth rhirth@schulzentrum.de melden.

Quelle Bild: https://www.washingtonpost.com/news/comic-riffs/wp/2016/08/11/why-maus-remains-the-greatest-graphic-novel-ever-written-30-years-later/

Bibel- und Gebetskreis für Schüler

Der Bibel- und Gebetskreis dient dem Ziel, Gott mehr und mehr kennenzulernen. Zum einen wollen wir durch die Bibel mehr über Gottes Wesen erfahren. Ich habe schon oft gehört, dass manche die Bibel nicht lesen wollen, weil sie diese als „trocken“ empfinden. Und das ging mir auch so. Jedoch habe ich durch das anfängliche Lesen einen immer größeren „Hunger“ danach bekommen. Ich habe bemerkt (und muss immer wieder feststellen), wie sich meine Denkweise verändert und sich Freude, Zufriedenheit, Freiheit und innerlicher Frieden in mir ausbreiten. Gleichzeitig ist mir wichtiger geworden, den Glauben zu teilen und darüber zu sprechen. Über Gott zu lernen, bedeutet, zu verstehen, wie sehr man von ihm geliebt ist, wie sehr er sich eine Beziehung zu jedem Einzelnen wünscht und wie sehr man auf ihn angewiesen ist.  
Der Bibel- und Gebetskreis wird donnerstags ab 13:20 Uhr (also nach der 6. Stunde) im Raum 3.23 sein. Wer kommen will, kann kommen. Wie ein Treffen aussieht, kommt ganz darauf an, wer mit welchen Interessen kommt. Es wird Themen geben, wir können zusammen Bibel lesen, beten, und uns über Herausforderungen oder Anliegen austauschen.  

(Mirijam)


 
siehe auch: